13. MTU

MTU

  • Maximum Transmission Unit (MTU) beschreibt die maximale Paketgröße, die über ein Netzwerk übertragen werden kann, ohne dass das Datenpaket fragmentiert werden muss. Die MTU wird in Oktetts angegeben. Die MTU wird durch die verwendete Hardware/Technik bestimmt.


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Abbildung: Auswirkung unterschiedlicher MTU-Werte

IP übernimmt die Aufgabe, für die Netzwerkschnittstelle, die Datenpakete bei Bedarf in kleinere Einheiten aufzuteilen. Diesen Vorgang nennt man Fragmentierung. Er ist wesentlicher Bestandteil des Internet Protocols (IP). Für die MTUs gibt es hardwareabhängige Werte, die sich je nach Netzwerktyp unterscheiden.

MTU bezieht sich auf die maximale Größe eines Datenpakets, das über ein Netzwerk übertragen werden kann, ohne in kleinere Pakete aufgeteilt zu werden.

Die MTU wird normalerweise in Bytes gemessen und hängt von der Art des Netzwerks ab, das verwendet wird. Zum Beispiel ist die MTU für Ethernet-Netzwerke normalerweise 1500 Bytes, während die MTU für PPPoE-Verbindungen (Point-to-Point Protocol over Ethernet) oft auf 1492 Bytes begrenzt ist, um Platz für die Header-Informationen zu lassen.

Wenn die Größe eines Datenpakets größer als die MTU eines Netzwerks ist, muss das Paket in kleinere Einheiten aufgeteilt werden, die als Fragmentierung bezeichnet wird. Die Fragmentierung kann jedoch zu einer erhöhten Latenz und einer schlechteren Leistung führen.

Gründe für die Fragmentierung

  • Herstellung der Kompatibilität unterschiedlicher Hardware, Software, Protokolle und Übertragungssysteme
  • Maßnahme zur Fehlerreduzierung
  • Begrenzung der Zugriffszeit und somit Erhöhung der Zugriffsgerechtigkeit auf das Übertragungsmedium

Beispiele für MTU und MSS (bei TCP/IP)

NetzwerktypMTUMSS
IEEE 802.3 (PPPoE-Implementierung / DSL) ≤ 1.492 Byte 1.452 Byte
Ethernet (V2 Frame Format) 1.500 Byte 1.460 Byte
WLAN (IEEE 802.11) 2.312 Byte  
Token Ring (4 MBit/s) 4.464 Byte  
Token Ring (16 MBit/s) 17.914 Byte  
X.25 / analoge Modem-Verbindungen 576 Byte 536 Byte
min. MTU IPv4 68 Byte  
min. MTU IPv6 1.280 Byte  

Die Länge/Größe eines IP-Pakets muss streng nach der jeweils gültigen MTU eingehalten werden, da die Daten sonst nicht übertragen werden können. Ungünstig eingestellte MTU-Werte können auch sporadische Übertragungsprobleme hervorrufen. Bei der Fehlersuche in IP-Netzen sollte das berücksichtigt werden.

Unterschied: MTU und MSS

Unterschied zwischen MTU und MSS

Im Zusammenhang mit MTU fällt häufig die Bezeichnung MSS (Maximum Segment Size). Beide darf man nicht verwechseln. Sie stehen in direktem Zusammenhang. Die MTU gibt die Größe des kompletten TCP/IP-Paketes an. Die MSS gibt nur den Platz für die Nutzdaten im TCP/IP-Paket an. Üblicherweise ist der IP-Header und TCP-Header jeweils 20 Byte groß, wenn die Header-Felder Options nicht genutzt werden. Also zusammen mindestens 40 Byte.