Netzwerkarchitekturen
Die Organisation der Kommunikation zwischen mehreren Computern wird als Netzwerkarchitektur bezeichnet
Die Verteilung von netzbezogenen Aufgaben kann in einem Computernetz nach unterschiedlichen Prinzipien vorgenommen werden:
Client-Server-Netzwerk
Hier befindet sich der überwiegende Teil der Netzsoftware und -funktionalität im Server, der Client verfügt nur über Basisfunktionen zur Kommunikation mit einem Server. Folgt die Systemsoftware diesem Ansatz, können Clients nicht direkt miteinander kommunizieren, außer über gemeinsam genutzte, Dateien, Anwendungen die sich beim Server befinden.
In Client-Server-Netzwerken bietet der Server Dienste an, die von Client angefordert werden
Vorteile:
- Ressourcenschonung beim Client, weil z. B. nur sehr wenig Treibersoftware geladen werden muss, um den Server zu erreichen.
- Einfachere, weil zentrale Administrierbarkeit durch Pflege von Client-Konfigurationsdateien, die nur auf dem Server abgelegt und beim Booten vom Client geladen werden.
- Zentrale Administration
- Zentrales Angebot von Dienstleistungen
- Hoher Zugriffsschutz
- Einfache Erweiterbarkeit
Nachteile:
- Ist in einem kleinen Netz der alleinige Server gestört, kann keine Kommunikation mehr stattfinden
- An die Servermaschine werden höhere Leistungsanforderungen gestellt.
- Aufwändige Einrichtung
- Hohe Kosten (Client- und Server Lizenzen)
Peer-to-Peer-Netzwerk
Alle vernetzten Computer sind grundsätzlich mit allem ausgestattet, was erforderlich ist, um mit allen anderen in Verbindung zu treten (peer: Partner). Sie können sowohl Client- als auch Serverfunktionalität besitzen. Darüber hinaus kann eine spezielle Aufgabenverteilung unterschiedliche Ausstattungen zur Folge haben. Vernetzte Unix-/Linux- sowie Windows-Systeme repräsentieren diesen Ansatz.
Werden zwei oder mehr Computer gleichberechtigt miteinander verbunden, so wird diese Architektur als Peer-to-Peer-Netzwerk bezeichnet (P2P)
Vorteile:
- einfache Einrichtung
- umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten aller Systemresourcen
- einfache Erweiterbarkeit
- geringe Kosten (kein Server BS notwendig)
Nachteile:
- geringer Zugriffsschutz
- hoher Administrationsaufwand
- hohe Störanfälligkeit
- komplexe Fehlersuche
Terminal-Server-Netzwerk
Die Clients in so einer Netzwerkarchitektur sind soweit in ihrem Funktionsumfang reduziert, dass nur ein Grundlegendes Betriebssystem für die Kommunikation mit dem Terminalserver tätig ist.
Alle Programme und Dienste laufen auf dem Terminalserver ab
Vorteile:
- Zentrale Administration
- zentrales Angebot von Dienstleistungen
- hoher Zugriffsschutz
- einfache Erweiterbarkeit
- hohe Verfügbarkeit
- hoher Investitionsschutz
- geringe Geräuschentwicklung der Terminals
Nachteile:
- hohe Kosten
- hohe Serverleistung notwendig
- hohe Netzauslastung
- aufwändige Einrichtung
Softwarestruktur der Anwendungssoftware
Rechnerorientiert
Eine Applikation befindet sich vollständig auf einem Server oder vollständig auf einem Client.
Client-Server-Architektur
Ein Teil der Applikation, insbesondere der Teil für Benutzereingaben und Ergebnisvisualisierung (Frontend), befindet sich auf dem Client, der andere Teil (Backend), insbesondere die Applikationslogik und die Datenhaltung (Datenbank), befinden sich auf einem oder mehreren Servern.
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Arbeitsauftrag zu Netzwerkarchitekturen |
- Frage 1:
- Kai plant, einen Serverzu installieren, der die Daten der Mitarbeiter enthalten soll. Die Mitarbeiter wollen ihre Dateien vom Server auf den Arbeitsplatzrechner sowie umgekehrt kopieren. Welcher Server eignet sich für diese Aufgabe?
- a) Webserver
- b) Dateiserver
- c) E-Mail-Server
- d) FTP-Server
- Frage 2:
- Ein Sachbearbeiter fragt Kai, warum normale Rechner als Arbeitsplatzrechner zum Einsatz kommen und keine Thin Clients, wo die Thin Clients doch billiger sind.
Was antwortet Kai? - a) Nein, die Thin Clients sind normalerweise erheblich teurer als die normalen Clients.
- b) Die Thin Clients können mit einem Dateiserver im Prinzip nicht zusammenarbeiten.
- c) Die herkömmlichen Clients können im Gegensatz zu den Thin Clients auch dann gestartet und verwendet werden, wenn das Netzwerk nicht funktioniert.
- Frage 3.
- Welches Gerät verbindet einen Rechner mit dem Netzwerk?
- a) Netzwerkkarte
- b) Grafikkarte
- c) ISDN-Karte
- d) Modem
- e) Soundkarte
- f) Kopplungsgerät
- Frage 4.
- Welche Geräte verbinden die Netzwerksegmente im Netz untereinander?
- a) Netzwerkkarten
- b) Kopplungsgeräte
- c) Modems
- Frage 5.
- Beschreiben Sie die Funktionalität der Terminals und ihre Unterschiede zu den Clients.
- Frage 6.
- Die Auszubildende Anna Hedder verwendet sehr häufig den E-Mail-Client Microsoft Outlook Express, um Informationen mit den Kollegen auszutauschen. Mit welchen Programmen stellt Outlook Express eine Verbindung her?
- a) Webserver
- b) FTP-Server
- c) Web-Client
- d) E-Mail-Server
- e) FTP-Client
- f) E-Mail-Client
- Frage 7.
- Welcher Server ist für den Versand und Empfang der elektronischen Nachrichten zuständig?
- a) Webserver
- b) FTP-Server
- c) E-Mail-Server